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Welche Kleidung enthält Mikroplastik

Kuschelig weiche Fleecepullis, moderne Pullover, Blusen und Röcke. Neue Mode lädt immer wieder zum "Plastik-Shoppen" ein. Hand aufs Herz, wer schaut schon immer auf's Etikett, wenn es Liebe auf den ersten Blick ist, sich kuschelig warm anschmiegt, eine tolle Figur macht oder perfekt zum Outfit passt?


Mikroplastik in Fleece-Klamotten und Kuscheldecken

Aus einer Weiterentwicklung der Polyesterfasern entstehen die Fleece-Stoffe. Maschinen schneiden hierzu, hauchfein, die Schlingen der Maschenware auf, wodurch ein Flor entsteht.

Ein Faserpelz auf dem Grundmaterial, der eine sehr feinporige und fühlbar flauschige Oberfläche hat. Das Fleece hat eine isolierende und wärmende Wirkung und lässt sich leicht waschen.

Der irische Meeresbiologe Mark Browne hat bereits 2013 eine Studie im Fachjournal "Environment and Technology Journal" veröffentlicht, in der er zeigen konnte, dass Fleecekleidung bei jedem Waschgang winzige Kunststofffasern verliert. 

 

Eine besonders häufige Form des Mikroplastiks sind Mikrofasern aus Polyester, Polypropylen oder Acryl.  

 

Das Problem an diesen Plastikfasern ist, dass sich bei jeder Wäsche kleine Mikrofasern herauslösen und in das Abwasser gelangen. Die Kläranlagen können die winzigen Teilchen allerdings nicht herausfiltern. Deshalb sind die Mikroplastikteilchen inzwischen in offenen Gewässern und Meeren zu finden. Zusätzlich landen sie über den Klärschlamm auf unseren Feldern.

Um es kurz zu sagen: Mit Kleidung, Textilien, Fleeceshirts, Kuscheldecken aus Plastik verschmutzen wir unser Wasser und unsere Böden.


Der Blick auf's Etikett

Dabei lohnt der Blick auf's Etikett, denn dort lässt sich auf den ersten Blick erkennen, wenn oftmals auch nur mit Brille, aus welchem Material das neue Lieblingsstück hergestellt ist. Und, ja, oftmals kommt dann die bittere Erkenntnis ... es ist aus Plastik, bzw. wurde ganz oder teilweise aus Plastikfasern hergestellt.

Hinter diesen Begriffen versteckt sich Plastik:

 

  • Polyacryl(nitril)
  • Polyester (PES)
  • Polyamid (PA)
  • Polyethylen (PE)
  • Polypropylen (PP)
  • Polyurethan (EL): 

Und was dann? Also, um ehrlich zu sein, ich kaufe keine Kleidung mehr aus Plastik. Und ich habe auch wenig Dinge in meinem Kleiderschrank, die aus Polyester sind. Ich finde, Plastikklamotten haben keinen Tragekomfort, sie laden sich auf, knistern, man schwitzt schnell in ihnen und man riecht dann auch schneller unangenehm. Und dann muss man sie wieder waschen und es kommt noch mehr Mikroplastik ins Wasser ... 


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Plastik vermeiden und die Umwelt schonen kann so einfach sein.


Tausende Plastikfasern pro Waschgang

Pro 6 kg Waschmaschinenbeladung verlieren diese drei Plastik-Gewebe folgende Anzahl an Fasern.

Polyesterbaumwollmischung:  137.951 Fasern

Polyestergewebe:  496.030 Fasern

Acrylgewebe: 728.789 Fasern

Die Polyesterbaumwollmischung verliert am wenigstens. Hier gibt es allerdings ein anderes Problem ... Plastik-Misch-Gewebe können nicht recycelt und zu neuem Garn verarbeitet werden.


Kann man das Auswaschen von Mikroplastik reduzieren?

Du kannst dazu beitragen, dass Auswaschen von Mikrofasern aus Kunststoff zu reduzieren, indem du zum Beispiel:

  • Möglichst Kunstfasern in Kleidung und anderen Textilien vermeidest. Auf Naturfasern wie (Bio-)Baumwolle und Wolle achtest.
  • Kleidung nur waschst, wenn es wirklich nötig ist.
  • Verwende möglichst keinen Weichspüler. Eine Studie der Universität Plymouth hat herausgefunden, dass die Zugabe von Weichspüler die Menge an Fasern, die ans Wasser abgegeben werden, vergrößert. 
  • Wasche Kleidung aus Plastikfasern möglichst zusammen in einem Waschgang.
  • Belade die Waschmaschine möglichst voll und wähle niedrige Temperaturen und eine kurze Waschzeit.
  • Qualität statt Quantität: Kaufe weniger, dafür aber hochwertigere Kleidungsstücke, die lange halten.
  • Lass Kleidung auch mal reparieren oder schaue dich in Second-Hand-Läden um.
  • Weniger ist mehr. Überlege genau, ob du wirklich etwas Neues benötigt. 

Hier findest Du noch weitere Artikel zu dem Thema: https://www.plastiksparen.de/blog/kleidung/

Quellen:
https://www.plymouth.ac.uk/news/washing-clothes-releases-thousands-of-microplastic-particles-into-environment-study-shows

https://www.umweltberatung.at/mikroplastik_textilien


Hier schreibt für euch Petra Kress. Ich bin die Ideengeberin und der kreative Kopf von Plastik sparen

Für mich sind gesunde Ernährung und der nachhaltige Umgang mit Natur und Umwelt, wichtige Säulen in meinem Leben. Ich möchte für meine Kinder eine Welt hinterlassen, die lebenswert ist.  Viel zu lange habe ich gezögert mich für Veränderung einzusetzen. Mit Plastik sparen möchte ich ab sofort einen Beitrag dazu leisten, dass mehr Menschen - viel mehr Menschen - Plastik im Alltag einsparen.

 

Ich lebe in Frankfurt und arbeite dort als Grafikdesignerin in meinem eigenen Büro.
Seit 2021 bin ich auch Autorin. Mein erstes Buch / E-Book kannst du hier im Shop bestellen.

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