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Plastik sparen, das kann ich mir nicht leisten

Ausrede, oder Fakt, das ist hier die Frage?


Ist es wirklich so kostenintensiv Plastik zu sparen?

Bzw. was kann Plastiksparen teuer machen?

 

Joghurt im Glas ist oftmals teurer, ... 3 Paprika in Plastik sind billiger als einzeln gekaufte ... unverpacktes Obst und Gemüse gibt es nur im Biomarkt und das ist dreimal so teuer ...

 

Einzelne Produkte können natürlich teurer sein, aber in der Gesamtbilanz kannst du so viele Dinge einsparen, sodass die monatlichen Ausgaben nicht steigen und du gleichzeitig etwas für die Umwelt und deine Gesundheit und die deiner Familie tun kannst.

 

Ausrede oder Fakt?
Ich würde sagen, es ist eine Ausrede, die aufgrund von Unwissenheit und fehlenden Informationen getroffen wird. Sich mit dem Thema "Plastiksparen" auseinanderzusetzen ist nämlich etwas komplexer und umfangreicher als es auf den ersten Blick erscheint. Lies weiter unten was aktive Plastiksparerinnen sagen.


Bei diesen Produkten kannst du Plastik und Geld sparen

  1. Wasserflaschen aus Plastik - besser ein Sprudler oder einfach Leitungswasser
  2. Für unterwegs einfach eine Flasche mit Leitungswasser füllen und mitnehmen
  3. Softdrinks, Schorle und Co. - einfach zu Hause selber mischen, soo lecker und gesünder. Ein paar leckere Rezepte habe ich für dich zusammengestellt.
  4. Feuchte Tücher fürs Gesicht - besser ein Waschlappen oder Abschminkpads
  5. Feuchte Tücher für Hände, Böden, Bad ... braucht man nicht. Weniger ist mehr.
  6. Küchenrolle - lieber Mehrweg-Bambus-Rolle zum Waschen oder einfach alte T-Shirt-Reste zum immer-wieder-waschen.
  7. Weichspüler - lieber günstigen Essig verwenden
  8. Waschmittel kaufen - Waschmittel selber herstellen
  9. Reiniger selber herstellen - Essigreiniger für die Küche, Badreiniger ... 
  10. Handseife statt Flüssigseife
  11. Menstruationsprodukte - Menstruations-Tasse oder waschbare Slipeinlagen oder Unterwäsche (hier kannst du richtig Geld sparen)
  12. Einzeln verpackte Süßigkeiten - lieber eine hochwertige Tafel Schokolade kaufen
  13. Convenience Produkte (Fertiglebensmittel) - selber zubereiten und kochen ist oftmals viel billiger. Hier kannst du richtig Geld sparen. Musst dafür aber etwas Zeit investieren. 
  14. Statt Kaffeepads - besser Halter für Kaffeepadmaschinen mit Kaffee füllen

und noch viele viele Dinge mehr. Eine Gesamtübersicht findest du in meinem Buch und E-Book.


Plastikfrei ohne Mehrkosten

  1. Käse und Wurst - völlig entspannt an der Frischetheke kaufen. Produkte vom gleichen Hersteller kosten gleich viel egal, ob du sie vor verpackt kaufst oder frisch.
  2. Statt Flüssigwaschmittel lieber Pulverwaschmittel kaufen. Das wäscht besser und schont die Kläranlagen.
    Und nein, die weißen Schlieren kommen nicht vom Pulver, sondern von den Ablagerungen des Flüssigwaschmittels.
  3. Taschentuchboxen aus Papier statt Taschentuchpäckchen
  4. Haushaltsreiniger als Tabs kaufen ... preislich gleich, aber spart Plastik und du musst nicht so viel schleppen.
  5. Festes Shampoo, Haarshampoo und Co. aus dem Drogeriemarkt, statt flüssiges Shampoo
  6. To-go in eigenen Schüsseln abholen, aus eigenem Becher trinken

und auch hier gibt es noch jede Menge mehr.


Alles weiter wie bisher, nur plastikfrei?

Genau hier liegt das Problem. Das geht nicht. Wenn du Plastik sparen möchtest, dann wirst du gleichzeitig mit vielen weiteren Themen konfrontiert. Wie nachhaltig und fair möchtest du konsumieren? Auf was möchtest du "verzichten", was ersetzen? Plastik sparen bedeutet immer wieder Entscheidungen zu treffen für dich und deine Gesundheit und die Umwelt. Denn Hand aufs Herz, plastikfreie Lebensmittel sind auf jeden Fall gesünder.

Viele gut umsetzbare Tipps bekommst du meinem Buch und E-Book.


Wie machen das andere?

Ich habe in meiner Facebookgruppe gefragt und diese Antworten bekommen, die ich sehr wertvoll finde.

 

"Inzwischen gibt es auch wieder etwas mehr Plastik als am Anfang, aber ich denke wir haben einen guten Mittelweg gefunden. Wir essen kaum noch Fleisch, daher darf es dann auch mal ein Mühlenschnitzel sein, dafür geben wir kaum noch Geld für Kosmetika und Hygienezeugs aus, reparieren unsere Kleidung solange es geht und holen Brot über die too good to Go App, wenn es was gibt. Wir machen viel Food-Prep für unterwegs/Arbeit/Schule, dann muss keiner sein Taschengeld beim Bäcker ausgeben und ich versuche immer alles zu verwerten und upzucyclen bevor etwas in der Tonne landet. Aber es ist ein wenig mehr Aufwand als immer nur nachzukaufen und wegzuwerfen", sagt Patty.

 

Anja meint: "Wenn man generell möglichst plastikfrei einkauft, glaube ich schon, dass es günstiger sein könnte, da man auf viele Dinge verzichtet. Bsp. Stoffwindeln, Waschlappen statt Feuchttücher, Waschlappen statt Zewa/Toipapier, Stofftaschentuch statt Tempo, Essigessenz statt teures Sagrotan, Menstasse statt Tampons, Mehrweglappen statt Putztücher, Brot einfrieren oder selber backen und kochen und statt Hundetüten Verpackungen nutzen usw…

Häufig ist ja gerade die Fertignahrung richtig teuer, z.B. Eintopf in Dosen, TK-Pizza, TK-Gemüse Generell sollte man den Fußabdruck beim Neukauf überdenken, nicht nur bei Lebensmitteln. Hat dann aber auch wieder was mit Komfortzone zu tun."

 

Dorothee weist auf den Zusammenhang zwischen regionalen. saisonalen Produkten und Plastik hin: "Es ist teuer, wenn man Dinge zu Unzeiten kauft. ich lese immerzu Paprika - aber das ist doch ein Saisonprodukt. Wieso sollte man die im März kaufen? Klar, ist es dann teuer, ob nun lose oder verpackt. Hat ja auch enorm was gekostet in Herstellung und Transport. Ich spare sehr und achte auch auf das Geld und esse Paprika dann, wenn sie auf meinem Balkon reif ist. Wie Tomaten auch. Dann gibt es das auch auf dem Markt lose. (Weiß gar nicht mehr, wann ich überhaupt das letzte Mal Tomaten gekauft habe) Wenn man mit der Natur geht, hat man nicht nur weniger Schadstoffe, sondern es ist auch billiger und ethisch besser. Also sollte man am besten kombinieren, Plastikfrei mit Saisonal geht bei Obst und Gemüse viel einfacher. Unter Beachtung dieses Aspekts finde ich Plastiksparen insgesamt billiger, da man vieles gar nicht mehr kauft (wie Zellstoffprodukte z.B.)."


Auf was du auf jeden Fall achten solltest

  1. regional und saisonal einkaufen
  2. nur so viel kaufen, wie du wirklich benötigst
  3. keine Lebensmittel verschwenden 
  4. Achtsam einkaufen
  5. Fertigprodukte möglichst wenig verwenden

Discounter, Supermarkt, Biomarkt, Unverpacktladen

Einkaufen ist nicht nur eine Frage des Preises, sondern auch eine Frage der Produktqualität und des Services.
Im Discounter werden die günstigsten Produkte angeboten, leider oftmals in Plastik verpackt, denn hier geht es um jeden Cent, um im Preiskampf bestehen zu können. Im Supermarkt und im Biomarkt sieht es mit den unverpackten Möglichkeiten schon besser aus. Was im Biomarkt auf jeden Fall besser ist, ist die Produktqualität, das weniger an Pestiziden in der Nahrung und das mehr an fairer Bezahlung. Der Unverpacktladen ist preislich in der Nähe der Bioläden angesiedelt. Zusätzlich gibt es hier aber Menschen - den Inhaber, die Inhaberin - die für die Kunden eine besonders hochwertige Produktauswahl treffen, kleine Unternehmen unterstützen und fair und umweltbewusst handeln.

 

Fazit: Wer sich für unverpackte Bioqualität entscheidet, entscheidet sich nicht nur gegen Plastik, sondern auch gegen den Raubbau an der Natur, gegen Pestizide und tut gleichzeitig etwas Gutes für seine Gesundheit.


Petra Kress, Plastik sparen
Copyright: FotoFünkchen

Mein Name ist Petra Kress. Ich bin die Ideengeberin und der kreative Kopf von Plastik sparen. 

Für mich sind gesunde Ernährung und der nachhaltige Umgang mit Natur und Umwelt, wichtige Säulen in meinem Leben. Ich möchte für meine Kinder eine Welt hinterlassen, die lebenswert ist.  Viel zu lange habe ich gezögert mich für Veränderung einzusetzen. Mit Plastik sparen möchte ich ab sofort einen Beitrag dazu leisten, dass mehr Menschen - viel mehr Menschen - Plastik im Alltag einsparen.

 

Ich lebe in Frankfurt und arbeite dort als Grafikdesignerin in meinem eigenen Büro.

Seit 2021 bin ich auch Autorin. Mein erstes Buch / E-Book kannst du hier im Shop bestellen.

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Kommentare: 1
  • #1

    Stefanie Kießling www.zerowastefamilie.de (Dienstag, 07 November 2023 11:49)

    Hallo liebe Petra,

    ich sehe das, wie Du. Sehr oft sind zwar Mehrwegartikel deutlich teurer. Allerdings muss man sie oft nur einmal anschaffen wie Stoffservietten, Rasierhobel oder Wachstücher. Das rechnet sich mit der Zeit. Ich hatte anfangs auch befürchtet, dass es teurer wird, aber das stimmt gar nicht.

    Liebe GRüße

    Stefanie