Gesund, plastikfrei, unabhängig ...

Was Ihr hier auf dem Bild seht, ist mein “gefrosteter” Mangold. Ja, auch im Winter wächst so einiges im Garten und auf Balkonien, das uns sparen lässt: Geld, Plastik, Nerven - und es ist dazu noch gesund. Und auch auf der Fensterbank drinnen ist wenigstens “Grün” möglich.

 

Wir leben in einer seltsamen Zeit. Die Nachrichten mag man schon gar nicht mehr anschauen. Menschen drehen komplett am Rad und kaufen Regale leer. Plastik und Gift verseucht den Boden und die Meere. Lieferketten sind unterbrochen …

 

Ausverkaufte Regale zeigen unsere Abhängigkeit vom Lebensmittelhandel

Und doch … vielleicht ist genau DAS unsere Chance? Jede Krise ist gleichzeitig auch IMMER eine Chance. Plastik sparen ist bei diesem Thema wohl eher eines der “automatisch erzielten Resultate”. Im Moment erleben wir, was es heißt, abhängig zu sein, abhängig, von einem gigantischen internationalen System, bei dem - in diesem Fall - eine Krankheit dafür verantwortlich ist, einiges lahm zu legen. Wie weit diese Auswirkungen gehen werden ist im Moment nicht abzusehen.

Bleiben wir beim Essen … an einigen Orten in Deutschland sind Regale einfach leer gekauft. Man bekommt nicht unbedingt, was man will und muss das nehmen, was da ist. Letzten Freitag waren bei uns die Regale auch ziemlich leer. Gerade Menschen, die nicht in der Lage sind sich aus mehreren Quellen zu informieren - aus welchen Gründen auch immer - haben Panik, dass es morgen nichts mehr gibt und doch gibt uns Mutter Natur eigentlich alles gratis. Wir haben nur verlernt hinzusehen.

Unabhängigkeit bedeutet auch keine Angst haben müssen, egal was da kommt, und es war schon immer eines meiner Ziele. Unabhängig von schwierigen Momenten sein, immer etwas für die Familie auf den Tisch stellen können, das war wichtig und es gab eine Zeit in meinem Leben, als ich vieles aus der Natur geholt habe (so ganz ohne Garten) und mit dem, was ich kaufen konnte, kombiniert habe.

 

Löwenzahngemüse und Gänseblümchenpesto

Kartoffeln mit Löwenzahngemüse, Nudeln mit Gänseblümchenpesto, Risotto mir irgendwas, Gemüsesuppen mit was immer auch da war … damals gabe es Salat vom Balkon und Wildgemüse von “wo auch immer”. Heute habe ich das Glück, einen Garten zu haben und auch noch einen kleinen Balkon. Meine Blumen sind essbar und was im Garten wachsen will, darüber freue ich mich (Karotten wollen z.B. nicht wirklich wachsen, aber ich gebe da nicht auf …). Selbst im Winter gibt es frisches aus dem Garten und zwar: praktisch umsonst, ganz ohne Plastik und mega gesund, was natürlich auch das Immunsystem stärkt.

 

 

Uhmmm … ich verfranse mich hier in tausend Worten. Was ich eigentlich will? Ich wünsche mir, dass wir alle unabhängiger werden - einen Schritt nach dem anderen - dass wir unser eigenes gesundes Essen haben und nicht von Importen von sonstwoher abhängig sind. Fangt an, ein paar Sachen selbst anzubauen, wenn Ihr das noch nicht tut. Nein, nehmt nicht das übliche, fangt mit Dingen an, die wenig Arbeit machen und Ihr immer wieder abernten könnt:

Löwenzahn wächst bei mir auch im Beet. Ich reiße ihn nicht raus, sondern er wird regelmäßig abgeerntet, denn auch nur ein kleines Stück Wurzel reicht aus und er ist wieder da. Er ist super für unsere Leber - unser Entgiftungsorgan.

 

Vogelmiere - mehr an Vitamin C kann man wohl nicht bekommen, und auch sie wächst ständig und immer, egal, ob im Topf, im Blumenkasten oder im Garten (sogar unter Schnee). Auf dem Bild hat sie sich in den Jiaogulan-Topf eingenistet und sie darf sich jetzt dort ausbreiten. Sobald die ersten Blüten Samen produzieren, werde ich sie regelmäßig abschneiden müssen, damit die eigentliche Pflanze noch Platz hat.

Malven mit ihren wunderschönen Blüten sind nicht nur schön anzusehen: sie wachsen immer wieder nach, verbreiten sich von alleine, man erfreut sich an den Blüten und man kann sie als Pfannengemüse oder Spinat zubereiten. Blätter und Blüten dürfen auch gerne in den Salat.

 

Natürlich könnt Ihr auch die typischen Gartenbewohner auf dem Balkon anbauen - bei denen sind Zucchini in einem großen Topf dankbare Lieferanten. Jetzt kommen Samen von Erbsen, dicken Bohnen und noch so einige Sachen in die Erde, um bald schon die ersten Pflanzen wachsen zu lassen und die ersten Gemüse für uns zu produzieren.

 

Machen wir uns wenigstens zum Teil unabhängig und sparen dabei noch Plastik …

 

(Sabine Wanner)

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