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Menschen, die Plastik sparen - Die Ebert's

Es ist doch faszinierend, wie sich der Blick auf die Welt (und vor allem auf die Umwelt) ändert, wenn man nicht mehr nur allein für sich verantwortlich ist.

 

Früher war ich das absolute Gegenteil von einem Öko. Viel Einwegplastik, Fleisch & Wurst aus dem Discounter (Bio war unnötig und viel zu teuer dachte ich immer) und regional, nachhaltig oder Umweltbewusstsein waren für mich nur Marketing-Slogans.

Als unser Sohn dann ca. 6 Monate alt war, hinterfragte ich das Wickeln mit Wegwerfwindeln. Es war ein Prozess, der ganz langsam und schleichend kam. Mein Mann und ich hatten im Fernsehen eine Reportage über Plastik im Shampoo gesehen und waren geschockt. Daraufhin beschäftigten wir uns mit Naturkosmetik und Wörter wie Parabene und Phtalate erschreckten uns noch mehr, vor allem die Auswirkungen auf unseren Körper. Und während dieser Recherchen, stieß ich ganz unbewusst auf eine Website für Stoffwindeln. Und plötzlich machte das ganz plötzlich klick in meinem Kopf: Wegwerfwindeln enthalten Chemikalien, Plastik und noch viele andere schreckliche Substanzen, die jeden Tag Kontakt mit der empfindliche Babyhaut haben, die ich sonst ja nur mit Wasser reinige oder bade.

 

Meine bis dato umfassendste Recherche begann und zu Anfang war ich erschlagen und sehr erstaunt, wie viele Anbieter, Systeme und Möglichkeiten es gab. Prefolds, Booster oder Höschenwindeln waren zu Anfang wie Böhmische Dörfer für mich. Eine Website ist mir dann ganz besonders ins Auge gefallen und bin dieser bis heute treu geblieben, da es da einfach rund ums Wickeln wirklich alles gibt und auch noch so hübsch. Der Anschaffungspreis für eine erste komplette Ausstattung (bei uns ca. 500-600€) ließ mich erstmal schlucken. Im Vergleich allerdings zu dem hochgerechneten Preis für Wegwerfwindeln (ca. 1.500€) und dem ganzen Müll war die Entscheidung eigentlich fast schon getroffen. Aber mir fehlte noch der letzte Schubs in die richtige Richtung.

 

 

Und auf irgendeiner Seite im Internet las ich plötzlich das letzte entscheidende Argument für die Stoffwindeln: der Temperaturbereich bei Wegwerfwindeln ist für die Hoden ein paar Grad zu warm und in Verbindung mit den chemischen Substanzen wie Superabsorber könnte dies unter Umständen zur Unfruchtbarkeit bei Männern führen. Allein die Möglichkeit, unserem Sohn das Martyrium einer künstlichen Befruchtung wie bei und zu ersparen, war das letzte überzeugende und schwerwiegendste Argument zum Kauf. 

 

 

Ich probierte mich an dem System Prefolds (Saugeinlagen aus mehreren zusammengenähten Baumwollschichten) mit Überhosen aus PUL aus, da dies das kostengünstigste System ist. Die Prefolds werden je nach Geschlecht anders gefaltet (Mädchen urinieren mehr mittig, Jungs mehr im vorderen Bereich) und dann in die Überhose gelegt. Ich habe als Nässeschutz immer noch einen Fleeceliner verwendet, dann ist der Popo trocken wie bei einer Wegwerfwindeln. Zum Schluß noch Vlies rein, was das große Geschäft auffängt. Die Windel ist fertig bestückt und wird jetzt wie eine herkömmliche Windel an das Kind angelegt. Als Verschlußarten stehen Klettverschluss und Druckknöpfe zur Auswahl. Letzteres bevorzuge ich bei älteren Babies, wie mein kleiner Roudy, da diese nicht so leicht zum öffnen ist für das Baby. Zudem gab es dann noch waschbare Läppchen und einen Windeleimer zur Aufbewahrung der nassen Windeln bis zum Waschtag oder für unterwegs ein paar Wetbags und ich war ausgerüstet. Seitdem sind wir Stoffwindel-Eltern, mit Ausnahmen im Urlaub und der KiTa.


Vielen Dank für den Einblick in die Welt der Mehrweg-Windeln, liebe Mele.

 

Wer noch mehr erfahren möchte,  oder Frage hat, der findet den Blog  unter "Die Ebert's werden grün" auf Facebook  https://www.facebook.com/die.eberts.werden.gruen/

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